Beispiele
Munderfing
2015, also einige Zeit vor unserem Projekt, hat die oberösterreichische Gemeinde Munderfing als erste Gemeinde Österreichs das Systemische Konsensieren im Gemeindeleitbild verankert. Von 2016 bis 2018 hat die Gemeinde in einem vom SK-Team begleiteten partizipativen Prozess gemeinsam mit Bürger*innen ein Bürgerbeteiligungsmodell für Munderfing praxisnah anhand von konkreten Beispielen entwickelt. Ziel war es, daß eine Blaupause entsteht, die auch für andere Gemeinden anwendbar ist. Das Ergebnis aus dem Projekt ist auch in die Arbeit dieser Gruppe eingeflossen.
2019 bekam die Gemeinde dafür den ÖGUT Umweltpreis 2019.


Utrechtse-Heuvelrug
2014 startete in der Niederländischen Stadt Utrechtse-Heuvelrug (50.000 EW) aufgrund eines tiefen Grabens zwischen dem Stadtrat und den Bürger*innen ein politischer Prozess mit dem Ziel, die Bevölkerung unmittelbar in die Lösungsfindungen einzubeziehen. Eine Gruppe bestehend aus BürgerInnen und Stadträten entwickelte Ziele und Grundsätze, sowie eine an die SKM angelehnte Mitbestimmungsstruktur, die seither die enge Zusammenarbeit von Stadtrat und Bevölkerung garantiert, was u.a. zu der außerordentlich hohen Wahlbeteiligung von 95% geführt hat.
Das Beispiel der Stadt Utrechtse-Heuvelrug, das von Bürgermeister Frits Naafs im November 2019 beim Soziokratie&Politik-Kongress in Salzburg präsentiert wurde, dient uns als eines der Modelle, wie eine gemeinsam gestaltete und darum individuell passende Mitbestimmungsstruktur in einer Gemeinde aussehen kann.
Stadt Augsburg
Die Stadt Augsburg ist Vorreiter in Sachen „Gemeinsam Entscheiden“. Seit 2014 bietet die Stadtakademie Augsburg Soziokratie-Seminare für alle Angestellten der Stadt und die ehrenamtlichen Mitglieder der Agenda21 Foren an. Dadurch war es nicht zufällig, dass die Idee aufkam, ein sehr lange anstehendes Problem im Sozialbereich mittels einer soziokratischen Prozessarchitektur zu lösen.

Im offiziellen End-Bericht von Nov. 2019 steht:
„Teilnehmer des Runden Tisches, neben Vertretern des Stadtrates, waren das Direktorium 1 und 3, das Sozialreferat, das Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung (ASL), das Amt für Kinder, Jugend und Familie (AKJF), die Personalvertretung sowie die Organisations- und Personalverwaltung. Moderiert wurde der umfangreiche, nach der soziokratischen Kreismethode durchgeführte Prozess, von Frau Stadträtin Dr. Pia Härtinger und Herrn Manfred Agnethler“.
Beide sind ausgebildete soziokratische Gesprächsleiter*innen. Die soziokratische Kreisorganisations-Methode SKM sorgt für eine doppelt gekoppelte Kreis-Struktur, in welcher alle Entscheidungen mit Konsent getroffen werden. Dadurch gibt es keinen Fortschritt solange nicht alle bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen und an der gemeinsamen Lösung mitzuarbeiten. Von dem „Runden Tisch Sozialbereich“ konnten auf diese Weise heiße Themen wie Personalwirtschaft, Besetzungsverfahren, Personalentwicklung, sowie Arbeitssicherheit und Image/Kommunikation fraktionsübergreifend zu einer Lösung geführt werden. Das gemeinsame Ziel war, die Belastung der Mitarbeitenden und somit die Fluktuation im Sozialbereich zu verringern, was nach vielen erfolglosen Versuchen nun in kurzer Zeit erreicht werden konnte.
Sie haben Interesse Pioniergemeinde zu werden?
„Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“
– Albert Einstein
Projekte können über Förderungen leichter realisiert werden – Kontaktieren sie uns auch dazu
Ein Kooperationsprojekt von Dominik Berger, Dorothea Erharter, Erich Visotschnig, Barbara Strauch, Gyuri Bárány, Kornelia Senzenberger, Werner Kratochwil Impressum